„Dino Paris & der Chor der Finsternis“ ist das Solo-Projekt von Jan Preißler, der auch als Komponist für Theater, Film und Installationen, mit der Noise-Pop-Band „Vögel die Erde essen“ oder dem Electronica Duo „Wælder“ unterwegs ist.
Irgendwo zwischen Ironie und Sarkasmus, Sozialkritik und Schadenfreude spielt Dino Paris verquere Musik im Spannungsfeld von Pop, elektronischem Gefrickel und verträumtem Folk. So fröhlich und naiv die Ästhetik und der Sound wirken, so bitterböse und dystopisch sind die Inhalte.
„Den Namen Dino Paris hat sich ein Freund aus meiner alten Punk/HC-Band Redcraving ausgedacht. Er meinte wenn ich ein Schlagerstar wäre, würde ich ganz klar Dino Paris heißen.Für mich ist Dino Paris ist eine Art Kunstfigur, die Sachen sagen und machen kann, die ich als Jan Preißler so vielleicht nicht machen würde oder die sich Jan Preißler einfach nicht traut, beziehungsweise die mir eine ständige Draufsicht auf mich selbst bietet.“
Die Stücke auf „Alles wird ganz schlimm“ sind etwa zwischen 2015 und 2019 entstanden. Eigentlich wollte Jan eine Kinder-Musik-Platte aufnehmen. Ihn interessiert die scheinbare Einfachheit dieser Musik, die oft aus wenigen Akkorden und aus teilweise schon anstrengend eingängigen Melodien besteht. Inhaltlich gibt es bei Kinderliedern oft spannende Perspektivwechsel, welche die Realität meist besser beleuchten, als eine 1:1 Übersetzung von Gefühlen oder Zuständen. Außerdem lassen eben solche Perspektivwechsel den Zuhörenden mehr Interpretationsraum.
So entstanden die Songs „S-Bahn“ - ein Song über Fernweh aus der Sicht einer ständig monoton arbeitenden S-Bahn - und „Max muss jetzt weiter“ - hier beklagen sich ein Waschbär und ein Fisch über das anstrengende Stadtleben. In „Softeis“ besingt Jan die Vorzüge vom Klimawandel und „SUV“ ist ein Liebeslied an eben diesen wohl umweltschädlichsten Autotyp.
„Die Realität ist die beste Inspirationsquelle. Ich muss mir nichts ausdenken. Alles ist immer noch merkwürdiger als ich es mir vorstellen kann.“, sagt Jan. So ist der Song-Text von „Alles wird ganz schlimm“ aus realen Gesprächsfetzen zusammengebaut oder wie im Stück „Nachtrag“ von echten Grabstein-Inschriften abgeschrieben. Das Stück „Einfach richtig gut“ wirft durch die Aneinanderreihung von Jans liebsten Kalender- und Poesiealbum-Sprüchen und extrem tanzbarer Gute Laune Musik, die Frage auf: Ist das ernst oder Ironie?
Musikalisch ist „Alles wird ganz schlimm“ eher im Weird-Folk/Anti-Folk zu verorten, als in der Singer-Songwriter Welt. „Wobei ich das gerne den Musikjournalist*innen und Zuhörenden überlasse, in welche Schublade sie mich gern packen möchten. Ich bin mit (fast) allen cool.“
Es gibt viele verstimmte Instrumente, knarzige Sounds und verspielte Arpeggiatorsynths. Schlagzeug und verschiedene Drumcomputer werden oft um Küchengeräte und anderen Fieldrecordings ergänzt. Die Songs sind trotzdem sehr eingängig und haben eine klare Pop-Attitüde.
Gitarren, Bässe, Synthesizer, ein paar Rasseln sowie alle Gesangs-Stimmen stammen von Jan Preißler selbst. Unterstützt wurde er vor allem von Boris Nielsen am Synthesizer, der ihn auch auf Live-Konzerten begleitet. Außerdem halfen Daniel Freitag und Catharina Schorling an Synthesizer und Klavier sowie Oli Friedrich am Schlagzeug. Wælder-Kollege Moritz Nahold spielte für den Song „S-Bahn“ Saxophon. Aufgenommen wurde in Jans Schlafzimmer oder seiner Küche, im Zug, am Bahnhof, auf der Parkbank und überall sonst vor allem in und um Berlin. Gemischt wurde die Platte von Daniel Freitag, der auch schon das Album „Die Goldene Peitsche“ der Band „Vögel die Erde essen“ produziert hat. Für das Mastering ist der Wiener Ambient Musiker Dino Spillutini verantwortlich.
credits
released April 26, 2020
Musik, Text, Instrumente, Stimmen: Jan Preißler
Synthesizer: Boris Nielsen
Mehr Synthesizer: Daniel Freitag
Noch mehr Synthesizer: Catharina Schorling
Schlagzeug, Perkussion: Oli Friedrich
Saxophon bei „S-Bahn“: Moritz Nahold
Aufgenommen zwischen 2015 und 2019 überall in Berlin
Produziert von Daniel Freitag und Jan Preißler
Mastering von Dino Spiluttini Wien November 2019
Fotos von Arda Funda mit Caro Wiedenbröker
Layout von Peter Bartz
Dankeschön an Miri Schwarz, Junis Schwarz, Richard Volkmer, Michael Saborowski, Boris Nielsen, Daniel Freitag, Oli Friedrich, Catharina Schorling, Moritz Nahold, Arda Funda, Caro Wiedenbröker, Elias Hadjeus, Mario Cetti, Marcus Buente, Matthias Reimann, Käptn Peng & die Tentakel von Delphi, Wintrup Musikverlag und ganz besonders an dich!
Dino Paris & der Chor der FinsternisBerlin, Germany
Irgendwo zwischen Ironie und Sarkasmus, Sozialkritik und Schadenfreude spielt Dino Paris verquere Musik im Spannungsfeld von
Pop, elektronischem Gefrickel und verträumtem Folk. So fröhlich und naiv die Ästhetik und der Sound wirken, so bitterböse und dystopisch sind die Inhalte.
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